Montag, 31. August 2009

Versuche, das HOLZGAS mit einem Gasbrenner zu verbrennen

Montag und Dienstag, 24. und 25. August war ein sehr großer Hersteller für Brenner bei uns im Haus (Firma Riello). Es galt festzustellen, ob sich Holzgas in einem modifizierten Gasbrenner verbrennen lässt. Nach ein paar Stunden war es dann soweit. Mit einem lauten Fauchen brannte das Holzgas in der Versuchsstrecke. Zu sehen war erst mal gar nichts! Bei Tageslicht völlig unspektakulär! Nachts, um ca. 22.00 Uhr war eine (für mich!) tolle Flamme zu sehen.




Was bedeutet das für die Zukunft. Der Besitzer einer Holzgasanlage kann bei einem hohen Wärmebedarf, wie zum Beispiel während der Erntezeit wenn es viel zu trocknen gibt auf Brennerbetrieb schalten. Dann verfügt er über eine Brennerleistung von ca. 200 kW. Damit können innerhalb von drei Wochen ca. 8400 Liter Heizöl durch 110 srm Hackschnitzel ersetzt werden.
Eine weitere Anwendung sind Industriekunden. Diese benötigen für Prozesswärme oft Temperaturen zwischen 100 und 200 Grad. Auch hier lässt sich das Holzgas hervorragend nutzen. Doch gibt es auch hier, bis zur Serienreife, noch viel zu tun.











Wo stehen die Anlagen?

Dicke Bertha 2500 Stunden (läuft jetzt im Sommer sporadisch)
Schmidt zwischen 2000 und 3000 Stunden (darf laufen und am Hof alles trocknen was geht)
Braun zwischen 1000 und 2000 Stunden (darf laufen und viel Gras trocknen)
Buck zwischen 1000 und 2000 Stunden (darf laufen und heizt den Maßt Stall)
Fritz zwischen 1000 und 2000 Stunden (Heizt das Warmwasser und trocknet Hackschnitzel)
Labek unter 1000 Stunden (Anlage im Anlauf – aufwendige Anlagentechnik)
Konrad unter 1000 Stunden (Anlage im Anlauf – Wärmeabnehmer werden in den nächsten Wochen fertig)
Huber unter 1000 Stunden (seit Mitte August am Netz, am Freitag waren die ersten 100 Stunden geschafft.)

Baumann Anlage (Anlage nach den Joos Vergaser Prinzip, von den Baumanns selber umgesetzt): ca 14.000 Stunden.

Besuch an der Labek Anlage in Kufstein

Am Freitag, den 21. August war ich zum ersten Mal nach dem Aufbau der Anlage wieder auf dem Labek-Hof. Mittlerweile ist dort ein Gesamtkonzept für eine zukunftsweisende Bewirtschaftung für einen Bauernhof entstanden. Die Betonung liegt auf ein (1) Konzept, was für andere als Anregung dienen kann. Auf dem Berghof werden die Reste aus der Forstwirtschaft zu Pellets verarbeitet. Die Wärme aus dem Spanner Joos Vergaser™ wird zum Trocknen der eigenen und der Hackschnitzel für die Pellets genutzt. Da das feine Material für die Produktion benötigt wird, bekommt der Spanner Joos Vergaser™ nur gesiebtes Material. Da ist es für die Service Techniker schon schwierig, die Anlage so einzustellen, dass sie nicht ständig in die Leistungsbegrenzung reinfährt. Wir rechnen mit sehr guten Werten bei der Laufzeit! Ca. eine halbe Tonne Pellets werden pro Stunden produziert. Mit einer Mischung aus Hart- und Weichholz, incl. Rindenanteil, sind dies aus unserer Sicht auch die Pellets der Zukunft. Und die Wertschöpfung bleibt in der Region. Selbst der erzeugte Strom wird im wesentlichen am Hof genutzt.
Auch eine Erkenntnis aus den letzten Wochen. Wir werden mit unserem Spanner Joos
Vergaser ™ sicher sehr unterschiedliche Materialen fahren können, doch die Betreiber sollten zumindest über mehrere Monate hinweg mit einer Art Material fahren. Auch ein gesiebtes Material benötigt eine eigene Reaktoreinstellung. Da waren sogar Anpassungen an den Materialschnecken notwendig. An der Braun Anlage sind wir bisher sehr unterschiedliche Materialien gefahren. Die stabilsten Laufzeiten bekommt er, wenn er mit normalen, sauber gehackten Schnitzeln fährt.

Dienstag, 11. August 2009

Sommerzeit

Letzte Woche ist die Huber Anlage am Freitag zum ersten Mal vor Ort in Betrieb gegangen. Am Dienstag dieser Woche wurden noch ein paar Dinge nachgestellt und jetzt geht es auch dort richtig los. Pavol Lesko, unser Mann an der Front, hatte jedoch einen schweren Tag heute. Gleich mit der ersten Schaufel Hackschnitzel sind mehrere Betonbrocken in den Reaktor gelangt. Dort haben sie dann ordentlich die Temperaturen durcheinander gebracht. Gleich zweimal mussten Sie in den Reaktor rein. Keine schöne Arbeit! Im Feld draußen ist Fehleinwurf jedoch kein Thema. DAS SOLL NICHT HEISSEN, DASS DER BETREIBER ALLES REINSCHMEISSEN KANN. Doch macht nicht jeder Stein oder Nagel gleich eine Störung. Da ist die Anlage robust. Das bestätigen auch die Langzeit Erfahrungen der Baumanns. Die nächsten vier Kunden stehen mittlerweile fest, für die restlichen drei Anlagen laufen die Gespräche. Auch für das nächste Jahr ist jetzt schon langsam der Zeitpunkt mit der Planung anzufangen. Wir merken, dass die ersten Kunden sich schon lange mit Thema Holzvergaser beschäftigt hatten. Die Entscheidungen und die Umsetzung waren zügig. Oft war die Planung zumindest im Kopf schon abgeschlossen. Teilweise lagen schon fertige Genehmigungen vor. Man hat nur Jahre gesucht um das richtige zu finden.
Bei den neuen Kunden geht der Prozess erst los. Jetzt müssen erst die Gespräche mit potentiellen Wärmekunden geführt werden. Die eine oder andere Genehmigung lässt auf sich warten. Vielleicht doch noch eine Förderung, aus welchem Topf auch immer. Wie und wo stelle ich die Anlage hin? In der Entwicklung arbeiten wir am Betreiberhandbuch und der CE Zertifizierung. Trocken Themen! Da ist die Entwicklung nicht zu beneiden.
Hier noch ein Link zu einer Holzvergaser Seite:

http://www.holzgibtgas.com/viewtopic.php?t=6130&postdays=0&postorder=asc&start=150

So schreiben die Profis über uns….

Mittwoch, 5. August 2009

Der zweite Samstag an der Braun Anlage

Am Samstag war Regeltermin an der Braun Anlage. Wieder reisten viele Besucher an . Auch Herr Joos stand für Fragen zur Verfügung. Auch Herr Holly vom landwirtschaftlichen bayrischen Wochenblatt war vor Ort. Wir sind auf die Berichterstattung gespannt. Leider lief die Anlage an diesem Vormittag nicht rund. Und das obwohl sie die Wochen davor sehr stabil gelaufen ist. Mit mehreren Tagen auch rund um die Uhr. Was war los. Ein Sicherheitsparameter wurde nach einer Laufzeit von 10 Minuten immer wieder erreicht. Nach ein paar kleinen Veränderungen an der Einstellung lief die Anlage wieder mehrere Stunden störungsfrei. Nachdem die Besucher weg waren. Doch den besten Eindruck bekommen Sie aus meiner Sicht sowieso, wenn sie die Betreiber an Ihren Regelterminen Vorort direkt befragen. Das ist uns auch am liebsten. In Laufe dieser Woche sind auch sieben Feldanlagen am Netz. Die Huberanlage, ausgeliefert vor zwei Wochen, soll bereits diese Woche ans Netz gehen. Da gibt wieder mal einer richtig Gas! Damit sind wir dann bei 250 kW installierter elektrischer Leistung.
Im letzten Eintrag angekündigt arbeiten wir in der Zwischenzeit mit Anlagenbetreiber aus dem Feld zusammen. Im ersten Schritt handelt es sich hier um die Baumanns. Die genaue Geschichte, wie die zu Ihrer Anlage gekommen sind, lasse ich mir in den nächsten Wochen noch Mal im Detail erzählen und veröffentliche sie dann im Blog. Die wesentlichen Punkte. Die Baumanns betreiben Ihre Anlage im Dauerbetrieb und sind bei 13.000 Stunden angelangt. Bei unserem Besuch letzte Woche durften wir in jeden Winkel der Anlage schauen und was noch viel wichtiger ist, wir haben über Stunden hinweg die unterschiedlichen Lösungsansätze durchdiskutiert. So macht Zusammenarbeit Spaß. Wir waren begeistert. Viel dazugelernt!