Freitag, 29. Mai 2009

Wirtschaftlichkeit für unsere Kunden!

Heute war wieder mal ein guter Tag für unsere HOLZ-KRAFT-ANLAGEN. Wir fahren derzeit mit Material, was die Gemeinde im Winter an einem Bach entlang geschnitten hat. Es handelte sich dabei um Bäume mit einem Durchmesser von maximal 12 cm. Der wesentliche Bestandteil war jedoch dünner. Dieses Material wurde von einem Lohnunternehmen zerkleinert, an einer Biogasanlage getrocknet und angeliefert.
Um es vorsichtig zu formulieren, die Begeisterung des Holzvergaserteams hielt sich in Grenzen. Bayrisch hört sich das dann so an: „Was had er denn da wieda daher bracht. A so a Mist!“ Kurzum, heute macht die HOLZ-KRAFT-ANLAGE dauerhaft 34 kW Leistung damit. Erklären lässt sich das auch. Der Energiegehalt bei Holz welches schnell getrocknet wird ist besonders hoch. Holz verliert im ersten Jahr je nach Art der Trocknung zum Teil erheblich an Energiegehalt.
Eine weitere aus unserer Sicht wichtige Erkenntnis dieser Woche ist, dass wir es eigentlich mit einer Hackschnitzelheizung mit Stromerzeugung zu tun haben. Das hört sich vielleicht im ersten Schritt banal an, was Erkenntnisse oft so an sich haben. Doch arbeitet man damit, lässt sich die Wirtschaftlichkeit für Sie leichter greifen. Darauf gekommen sind wir, da wir intern an der Weiterentwicklung am Wirkungsgrad arbeiten. Bei Vergleichsrechnungen zwischen einem Gesamtwirkungsgrad von 21% und 25% war die Amortisationszeit für den Kunden ähnlich. Wenn das Wärmkonzept stimmt, dann rechnet sich der Mehraufwand für die Steigerung des Wirkungsgrads nur langsam. Woher kommt es? Wir machen heute 30 kW elektrisch. Haben wir einen schlechten Wirkungsgrad, wirft der Kunde vorne ein paar Schaufeln Hackschnitzel mehr rein. Das kommt hinten auch als ein Mehr an Wärme raus. Was wir nicht zu Strom machen bleibt im wesentlichen als Wärme übrig. Steht das Heizen dann im Vordergrund, kann man mit der Wärme auch ein gutes Geschäft machen, besonderes wenn Öl oder Gas ersetzt werden. Dazu mehr im Punkt Wärmekonzepte.

Wärmekonzepte:
Der Holzvergaser an sich hat ein paar Unterschiede zu den „anderen“ regenerativen Energien. Bei den Besuchen merke ich immer wieder das Bedürfnis bei den Kunden die Anlagen 8000 Stunden im Jahr laufen zu lassen Bei der Frage nach dem Wärmekonzept kommt dann: „Ich will mein Wohnhaus heizen und vielleicht schließt der Nachbar auch noch an.“ Neben der ökologischen Komponente kommt auch die wirtschaftliche Seite bei einer reinen Laufzeitbetrachtung zu kurz. Selbst der Wirkungsgrad spielt bei unserer Anlagengröße eine untergeordnete Rolle wenn das Wärmekonzept passt. Hier ein paar grundlegende Punkte.
Bei der 30 kW Anlage schieben wir ca. 130 kWh in Form von Hackschnitzel rein. Das entspricht dem Energiegehalt von 13 Liter Heizöl. 30 kWh wandeln wir in Strom um, bleiben 100 kWh übrig.
Wenn Ihr eigener Wärmebedarf nicht groß genug ist, dann gehen Sie in die Region. Schauen Sie sich nach Wärmesenken um. Unsere HOLZ-KRAFT-ANLAGEN sind sogar mobil einsetzbar, z.B. im Sommer am öffentlichen Bad und im Winter zu Hause. Suchen Sie nach ein paar großen Abnehmern. Gemeindehaus, Schule, Industriebetrieb, Krankenhaus, Altersheim, Wohnblock etc. Auch ca. 20 Wohnhäuser zu versorgen ist eine Möglichkeit. Die sollten mindestens 10 Jahre alt sein, denn heutige Neubauten benötigen fast keine Energie mehr. Da rentiert sich oft die Wärmeleitung und der Aufwand nicht. 20 Wohnhäuser im Alter von 20 Jahren benötigen im Schnitt ca. 3000 Liter Heizöl je Einheit. In Summe also 60.000 Liter. Jetzt lassen wir den Holzvergaser 5000 Stunden im Jahr laufen und decken damit die Grundlast. Bei 70 kW thermischer Leistung ersetzt er schon mal 35.000 Liter Heizöl. Dann nehmen wir noch eine 100 kW Hackschnitzelheizung dazu. Diese läuft ca. 2300 Stunden und ersetzt weitere 23.000 Liter. Das System runden wir noch ab mit einem 200 kW Ölbrenner. Den bekommt man derzeit gegen Selbstabholung fast zum Null- Tarif. Wenn es richtig kalt ist, minus 10 Grad und kälter, dann darf der für ca. 2000 Liter pro Jahr mithelfen. Und lässt Sie als Energieversorger ruhig schlafen wenn der Vergaser oder die Hackschnitzelheizung mal steht. Den Kunden verkaufen wir die Wärme für 0 ,06 Euro je kWh. Das entspricht 0 ,60 Euro den Liter Heizöl. Dann steht auf der Einnahmenseite
36.000 Euro für die Wärme
34.000 Euro für den Strom
Ausgaben für Hackschnitzel bei 15 Euro je Schüttraummeter ca. 18.500 Euro und noch
1.500 Euro für das Heizöl.
Bleiben 50.000 Euro für Abschreibung, Wartung, Arbeitslohn etc., und auch die Möglichkeit Gewinn zu machen besteht. Erweitern lässt sich das Konzept im Sommer durch Lohntrocknen. Mit ca. 200 kW Trocknungsleistung gehört man allerdings zu den Kleinen. So ein Maistrockner hat schnell mal 1 MW thermische Leistung. Das Trocknen der eigenen Hackschnitzel empfehlen wir immer. Alleine mit der Wärme aus dem Heizraum können Sie schon einiges trocken. Der Staat unterstützt derzeit Wärmeleitungen mit bis zu 60 Euro je Meter. Bei einem Materialpreis von ca. 30 Euro je Meter können Sie relativ günstig ein Fernwärmenetz aufbauen.
HOLZ-KRAFT-ANLAGEN, Energierevolution im Kleinen?

Dienstag, 26. Mai 2009

Was unterscheidet die HOLZ-KRAFT-ANLAGE der Firma Spanner RE² von anderen Entwicklungen?

Beim letzten Eintrag habe ich die Frage offen gelassen, was die HOLZ-KRAFT-ANLAGE der Firma Spanner RE² GmbH von anderen Entwicklungen unterscheidet. Oder warum soll es da gehen und bei anderen nicht. Vergasung ist doch gleich Vergasung. Oder?
Nicht ganz. Als 2005 für die das Unternehmen Otto Spanner GmbH fest stand, dass wir uns im Bereich Regenerativer Energien ein Standbein aufbauen, sahen wir uns den Markt sehr genau an. In dieser Phase erkannten wir natürlich auch die Potentiale der HOLZ-KRAFT-ANLAGE. Wenn eine Firma wie die unsere sich auf den Vergaser konzentriert, wie geht sie im Normalfall vor? Man kontaktiert die Experten im Land. Fachstellen, Professoren, Behörden etc. Was war damals die gängige Lehrmeinung und ist es zum Teil heute noch. Holzgas ist immer teerhaltig und muss aufwendig gereinigt werden. Nimmt man diese Erkenntnis an, schaut sich die Firma im Markt nach bestehenden Konzepten der Gasreinigung um. Diese gibt es zum Teil bereits fertig entwickelt. Steht das technische Konzept werden die Kosten zusammengerechnet. Die sind hoch und fast gleich, ob 200 kW oder 30 kW elektrisch. Um einen für den Kunden noch akzeptablen Anlagenpreis realisieren zu können kommt man so mindestens auf einen Anlagengröße von 150 kW elektrisch. Wird dieser Reaktor dann realisiert fangen die Schwierigkeiten an. Es ist nur schwer einen stabilen Prozess zu erzeugen. Durch den Einsatz von Premium Hackschnitzel wird es besser. Doch die machen dann in der Zuführung wieder Probleme. Mit viel Aufwand lässt sich dann nach einer gewissen Zeit ein O.K. Prozess umsetzen. Für die Kunden ist der wirtschaftliche Betrieb oft schwierig.
Im Vergleich dazu der Ansatz von Bernd Joos. Sein Entwicklungsziel ist (nahezu) teerfrei aus dem Vergaser. Ein motortaugliches Holzgas ohne großen Filteraufwand direkt aus dem Reaktor. Und das mit normalen Hackschnitzeln aus Waldrestholz. Wie ist ihm das gelungen? Er arbeitet mit einem kleinen kontrollierbaren Glutbett. Über dem Glutbett wird der Füllstand der Hackschnitzel kontrolliert (eines der Joos Patente). Rund ums Glutbett sind Temperaturfühler angebracht. Mit diesen Werten überwacht die Steuerung den Reaktorzustand. Unter dem Glutbett sorgt ein bewegter Rost für den kontrollierten Abtransport der Kohle und Asche. Das nahezu teerfreie Holzgas lässt sich leicht kühlen und mit einem Trockenfilter einfach abreinigen.
Mir ist bewusst, dass wir viele Fachleute erst durch eine gute Leistung über Jahre hinweg von dieser Technik überzeugen können. Damit haben wir die letzten Monate gestartet. Anlage Nummer 5 wird diese Woche nach Kufstein ausgeliefert. Zwei Mitarbeiter von Herrn Labek machten sich letzte Woche schon mal mit der Technik vertraut. Anlage Nummer 4, Herr Fritz aus der Nähe von Augsburg, hat es in einer rekordverdächtigen Zeit ans Netz geschafft. Ca. zwei Wochen nach Auslieferung speiste die HOLZ-KRAFT-ANLAGE der Firma Spanner RE² GmbH erstmalig Strom ein. Somit sind von uns 4 Anlagen im Feld. Sie halten uns auf trapp, keine Frage. Die Mannschaft kommt aber auch gut weiter.

Dienstag, 5. Mai 2009

Besuchertag Nummer ....

Heute war wieder mal Besuchertag. Ca. 25 Interessenten waren vor Ort. Wir versuchen die Anlage so gut als möglich zu erklären. Oft bleibt keine Zeit um auf den Einzelnen mit seinen Frage einzugehen. Sogar von Mecklenburg Vorpommern war heute ein Paar zusammen da. Dazu kommt Besuch aus der Slowakei und Oberösterreich. Das sind dann schon ganz besondere Momente. Würde mich freuen wenn es was wird. Wir versuchen weiterhin über den Besuchertag die Anfrage zu kanalisieren. Der Fokus bleibt im Unternehmen auf der Entwicklung und den Anlagen im Feld. Ende dieses Monats werden wir die weitere Marschroute für die nächsten 12 Monate festlegen und die Kunden auf der Interessentenliste darüber informieren.

Ende April ging die Anlage der Familie Fritz ins Feld:


Fertig isoliert und mit voller Konzentration wird die Anlage von Rupert Nebauer aufgelegt. Rupert Nebauer ist Chef im Bereich Prüf- und Versuchsstand. Mit seiner genauen und gewissenhaften Art ist er in diesem Bereich absolut am richtigen Platz. Bis hinauf in die obersten Chefetagen setzt er seine Forderungen nach sauberer Dokumentation und Nachvollziehbarkeit erfolgreich um. Also auch bei mir! Aus der Erfahrung heraus dauert es ca. 4 Wochen bis die Anlage beim Kunden dann in Betrieb geht. Die Buck-Anlage, Anlage Nummer drei, geht diese Woche beim Kunden in Betrieb. Die Braun-Anlage macht mehr und mehr Stunden. Bringt Leistung und läuft im Prozess selber sehr stabil, schaltet allerdings noch viel zu häufig ab. Zwei Themen werden wir diese Woche noch vor Ort bearbeiten, dann sollte dem Dauerlauf nichts mehr im Wege stehen. Ist auch notwenig, weil die Holzkraftanlage spätestens Mitte Mai im 24 Stunden Betrieb benötigt wird. Die Schmidt-Anlage läuft sehr stabil. Macht Ihre Stunden. Ein paar Optimierungen werden diese Woche umgesetzt. Nicht zu vergessen ist unsere Holzgasanlage am Werk. Wir nennen sie die "Dicke Bertha". Fast schon selbstverständlich läuft diese im Hintergrund. Bei all den Kundenbesuchen, die bisher statt gefunden haben, und da sprechen wir sicher von mehr als 100 Terminen, hat sie nur zweimal eingeschränkt funktioniert. Dazwischen hat Sie uns auch hin und wieder richtig gefordert. Was ja auch die Aufgabe einer Prototypenanlage ist.

Beim Besuchertag heute wurde der Wunsch nach mehr Technik und „Problemen“ im Blog gewünscht. Gern stellen wir uns darauf ein. Sie können auch gern Fragen an mich direkt richten. thomas.bleul@spanner.de. (Bin mir selber nicht sicher was Sie gerne lesen wollen) Eine Anbauleitung für die Do-it-yourself Holzkraftanlage werden wir allerdings nicht ins Netz stellen. Für alle die es selber versuchen wollen. Es ist sehr viel Know How notwendig. Für alle die es nebenbei geschafft haben höchsten Respekt von unserer Seite. Ist wahrscheinlich mit einer zweiten Berufsausbildung im Abendkurs vergleichbar. Es fängt ganz einfach an und wird mit der Zeit sehr vielschichtig. Das wird auch die Stärke des Unternehmens Spanner RE² GmbH sein. Die Anlagentechnik zur Holzvergasung nach dem Joos Prinzip zu beherrschen.
Im nächsten Bild sehen sie eine Aufnahme der BHKW Steuerung.



KW Energietechnik ist der Lieferant der BHKW Anlage. Die Firma hat ca. 700 BHKW’s im Feld und ist damit ein Marktführer im Bereich der kleinen bis mittleren BHKW’s. Super ist die aktuelle Leistungsanzeige mit 32,7 kW. Die Realität liegt allerdings mehr im Bereich von 30 kW. Die Holzkraftanlage schwankt auch im Dauerbetrieb um +/-2 kW. Die Anlage wird ohne Zwischenpuffer für das Holzgas gefahren. Der Vergasungsprozess schwankt und der Motor regelt zum Holzgas die benötigte Verbrennungsluft dazu. Damit kommt es am Motor zu den Leistungsschwankungen. Für Sie als Betreiber hat das keinen weiteren Einfluss.

Ein Blick auf unsere weiter entwickelte Steuerung.

Wir arbeiten viel mit Bildern. Die Bedienung ist selbsterklärend und auch für Menschen mit weniger Liebe zum Computer zu bedienen. Das ist auch die Handschrift von Herrn Peter Winkler. Er ist eigentlich der Steuerungsentwickler und ein Teilhaber der Firma Hapero (www.hapero.com) und hat für die Startphase des Projekts die Entwicklung der Steuerung übernommen.

Im nächsten Bild sehen Sie den Reaktor in Nachaufnahme.

Das kleinste Teil in der Baugruppe an das jedoch die meisten Anforderungen gestellt werden. Hier kommt eine Gasleistung von bis zu 200 kW raus. Die setzten wir wiederum im Motor mit einem Wirkungsgrad von ca.! 23% zu Strom und Wärme um. Kurz zur Erklärung: Links aus dem Zufuhrrohr fallen die Hackschnitzel in den Reaktor. Auf dem Ring kurz über der Revisionsklappe sehen Sie mehrere Verschraubungen. Auf dieser Höhe befinden sich im Reaktor die Düsen und Temperaturfühler. Dort blasen wir mit einem Druckgebläse die für die Vergasung notwenige Frischluft ein. Auf der Höhe dieses Ringes befindet sich auch das Glutbett. Über dem Glutbett vergasen die Hackschnitzel zu Holzgas. Erst wenn das Holzgas auf seinen Weg aus dem Reaktor heraus komplett das Glutbett durchströmt, wird aus dem teerhaltigen Gas ein für den Motor brauchbares Holzgas. Nahezu teerfrei. Ich werde oft gefragt, was uns von den anderen Entwicklungen unterscheidet. Die Frage beantworte ich beim nächsten Mal. Ich hoffe es war für jeden was dabei!