Mit der Laufzeit konnten wir eine Zeit lang nicht zufrieden sein. Wahrscheinlich ist von Beginn Weg ein nicht funktionierendes Gasventil die Störgröße an der Anlage. Wir haben unsere ersten Kunden zwar auf den Entwicklungsstand der Anlagen aufmerksam gemacht, doch das die ersten Wochen dann so holprig angehen ist dann doch für uns sehr unangenehm. Am Ende wollen wir einfach eine gute Leistung abliefern. Gleich ob bei der ersten oder jeder weiteren Anlage. Herr Schmid ist für die erste Anlage ein Idealkunde. Er hat bisher viel Geduld und Eigenleistung mit gebracht. Er hat sich perfekt auf die Anlage eingestellt und ist in kurzer Zeit zu einem Holzgasexperten geworden. Solche Kunden sind für den Start ideal, und sicher auch eine große Hilfe schnell weiter zu kommen. Als Rückmeldung haben wir von Ihm bekommen, dass wir jederzeit erreichbar sind, und schnell auf seine Probleme reagieren. Was war nun los?
Wir stellten fest, die Anlage läuft nicht so wie sie soll. Es kommt zu mehreren Optimierungen, die in Summe allerdings keine Verbesserungen brachten. Im Gegenteil, die Anlagen wurde immer instabiler. Dazu fällt auf, dass man das Projektmanagement auf die Anlage draußen auch zuschneiden muss. Wer ändert, wer spricht mit dem Kunden, wer führt eigentlich? Was am Werk automatisch funktioniert, ist 300 km entfernt bei weiten nicht geregelt. Am Freitag letzte Woche dann die Entscheidung, wenn die Anlage Anfang dieser Woche nicht richtig läuft, Großeinsatz. So ging es dann auch am Dienstag los. Mitten in den Schneesturm hinein. Peter Kobmann stand dann 5 Stunden auf der Autobahn. Johannes Geier, nur zwei KM vor ihm schafft es noch runter von der Autobahn. Bis spät in die Nacht, und am nächsten Tag Vormittag wird das Gasventil getauscht und die „Optimierungen“ wieder auf Serienstand zurück gebaut. Außerdem haben wir noch Hackschnitzel aus unserem Werk dabei, um zu sehen wie diese sich auf den Reaktor auswirken. Als die beiden am Mittwochnachmittag wieder fahren läuft die Anlage im Reaktor wieder stabil. Es sind sehr viele Parameter die den Prozess beeinflussen. Immer wieder holen wir uns die Meinungen von den Experten Bernd Joos und Rupert Geiger ein. Nicht immer einer Meinung, doch in Summe verstehen wir den Prozess mehr und mehr. Er ist komplex, und die letzten Wochen haben wir wieder viel dazu gelernt. Sicherheit auf den richtigen Weg zu sein, gibt uns die „Dicke Bertha“ (das ist die erste Anlage bei uns am Gelände) und die Braun Anlagen (zweite Kundenanlage, wird am Montag ausgeliefert). Beide laufen sehr stabil. Der Temperaturverlauf im Reaktor ist sehr gleichmäßig. Die Unterschiede liegen zum Teil bei kleiner +- 15 Grad. Die Temperatur Kurven verlaufen sehr gleichmäßig … es kann so einfach sein!
Doch in Summe ist es gut, dass es viel Know-how benötigt den Prozess zu beherrschen. Es ist ja auch neben den Patenten der Schutz für uns, dass nicht jeder so ein System in den Markt bringen kann. Gerade im letzten Jahr haben wir schon viel Geld in die Technik und Marktbetreuung gesteckt.
Übrigens geht die „Dicke Bertha“ bald weg vom Hof. Heute haben wir mit Herrn Steinbrunner eine Vereinbarung getroffen. Herr Steinbrunner war von Beginn an mit dabei im Projekt und hat damals die Motor und die Entwicklungsarbeit eines externen Entwicklungsbüros finanziert.